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Lohnendes LebenMan sollte grundsätzlich davon ausgehen können, dass hinter jedem neuen Leben die Perspektive steht, dass es sich lohne. Die Realität spricht eine andere Sprache: Nichts ist so schwer, und keiner bleibt vor der Aufgabe bewahrt, sich den Sinn seines Lebens zu entwickeln. Das Buch gibt auf die indirekte Frage des Titels keine neue Antwort. Die Angaben, was zum Glück gehöre, bleiben den Glückforschern überlassen, wobei Böschemeyer die geleisteten Glücksbeschreibungen teilweise übernimmt. Die Hauptleistung Böschemeyers in diesem Buch besteht vielmehr darin, dass er verschiedene Ansätze entwickelt, die die Menschen sich vornehmen können, um mit ihnen zu arbeiten. Das Buch entstand aus einer Hörfunkreihe, danach einer öffentlichen Vortragsreihe im Hamburger Michel. Die Praxisnähe ist dem Buch abzuspüren. Man spürt gleich, dass Böschemeyer valide Hinweise und Empfehlungen gibt. Die verschiedenen Ansätze beruhen etwa auf dem Lebenssinn (schließlich ist Böschemeyer ein Schüler Viktor Frankls, der den Aspekt „Sinn“ in die Psychotherapie einbrachte. Aus dem Sinn ergibt sich der Rang der Werte, und als einer der obersten und allumfassenden Werte die Liebe. Es werden aber auch Aspekte wie Versöhnung und Selbstvertrauen behandelt, die gewöhnlich schwieriger zu bearbeiten sind, zumal sie die soziale Umwelt stärker einbeziehen und nicht alleine die innere Einstellung eines Menschen betreffen. Doch alle Aspekte sind miteinander verbunden und führen zum lohnenden Leben, gleichviel, welchen von ihnen die Leser sich vorrangig zur Arbeit an sich selbst vornehmen. Es ist derzeit kein Buch auf dem Markt, das auf so knappem Raume so einfache und doch gültige Empfehlungen gibt, wie Menschen sich auch angesichts von Leid und Einschränkungen von unnötiger Last befreien und zu lohnendem Leben finden können. ams Uwe Böschemeyer: Warum es sich zu leben lohnt. Salzburg 2010 (ecowin). 132 Seiten, €19,95. ISBN 078-3-902404-90-9 |