Zum Sporttreiben unten ansetzenLeichte Einstiegsmöglichkeiten gegen alle Arten von Entschuldigungen Ungewöhnlich ist an dieser Anleitung, dass sie mit einer Geschichte arbeitet. Es handelt sich um den Mittvierziger Fröhlich, den seine Frau plötzlich verließ. Dann kommen all die Zusatzverhängnisse und natürlich die tiefreichende Betroffenheit angesichts der Trennung – all das, was natürlich an so etwas Unwichtiges wie Sport nicht denken lassen – oder doch? Die Geschichte selbst in den drei Hauptkapiteln Bewusstseinskrise – Niederlagen – Neue Identität beschreibt auch die allmähliche Berücksichtigung von Sport und deren Erfolge bei Herrn Fröhlich. Über das ganze Buch hinweg gesellen sich dazu, farblich abgesetzt, die konkreten Anleitungen mit hilfreichen Fotos und die ausführlichen Erklärungen der richtigen sportlichen Tätigkeit oder dessen, was im Körper passiert. Die beschriebenen Übungen sind tatsächlich leicht durchzuführen, z.B. mit zwei Mineralwasserflaschen statt unbedingt Hanteln. Was sie vor allem aber auszeichnet ist, dass sie in jedem Büro, in der Küche oder beim Zähneputzen durchgeführt und beibehalten werden können. Auch finden sich reichlich Vorschläge, wie man normale Wege zur Erfrischung nutzt, und beispielsweise die Begleitung zum Kindergarten nicht als nötiges Übel betrachtet. Anfangs könnte ein Leser über der Geschichte ein bisschen die Stirn runzeln und sie für lieb gemeinte Didaktik halten. Das ist sie natürlich auch. Sie zeigt aber auch, dass der Autor die Realität der meisten in unserem Lande verstanden hat, weiß, worauf es ankommt, weiß, wo die Hindernisse liegen, und darum vor allem weiß, was realistisch empfohlen werden kann. Das Buch ist darum als Begleiter für Motivierte ebenso geeignet wie für solche, die jetzt Ernst mit dem Sport machen wollen. A. Martin Steffe Axel Armbrecht: „No sports“? 21 bequeme Schritte zu mehr Bewegung. Stuttgart (Haug) 2005. ISBN 3-8304-2191-5 |