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Gesunde Ernährung für Fortgeschrittene



Optimisten sollten nicht den Faktor Homocystein unterschätzen

Nur die allerwenigsten Menschen erleben ein hohes Alter mit einem befriedigenden Gesundheitszustand. Verantwortlich für das Dilemma sind schwerwiegende Abnutzungserscheinungen, Krebserkrankungen und degenerative Prozesse in den Blutgefäßen verantwortlich. Die Ablagerungen in den Blutgefäßen verursachen Schlaganfälle, Herzinfarkte, absterbende Zehen bei Diabetikern (Gangrän) oder die Schaufensterkrankheit.

Seit den 80er Jahren ist chronischer Vitamin-B-Mangel als eine gefährliche Ursache für Gefäßschäden bekannt. Nur intakte Gefäßwände können mit Weitung oder Engerstellung auf die Bedürfnisse des Körpers reagieren. Neben zu viel Cholesterin ist ein bedeutender Schädigungsfaktor auch ein zu hohes Homocystein. Es handelt sich hierbei um ein giftiges Stoffwechselprodukt, das normalerweise nur als eine Zwischenstufe auftritt und rasch abgebaut wird. Liegt jedoch ein Vitaminmangel vor, bilden sich zu hohe Spiegel im Blut, die sich überaus schädlich auswirken. Neuerdings finden die Forscher auch immer mehr Hinweise darauf, dass erhöhtes Homocystein für Krankheiten wie Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer und Depressionen verantwortlich ist.

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Homocystein zu hoch - neunfache Herzinfarktgefahr

Bei vielen Bundesbürgern ist der Mangel an besonders den Vitaminen B6, B12 und Folsäure vorprogrammiert, da sie nicht genügend gesundheitsbewusst essen. Schätzungen gehen davon aus, dass bei 5 -10 Prozent der Bevölkerung in Deutschland der Grenzwert von 10 Mikromol pro Liter überschritten wird. Hinzu kommt erschwerend, dass der alternde Mensch Vitamine schlechter aufnimmt, auch wenn sie sich in seiner täglichen Nahrung finden. Denn im Alter scheiden die inneren Organe immer weniger von den nötigen Verdauungssäften aus. Hinzu kommen solche Lebensmittel oder auch Medikamente, die sich als Gegenspieler von Vitaminen auswirken. Beispielsweise hemmt schwarzer Tee die Aufnahme von Vitamin B.

Deshalb ist sinnvoll, auch bei gesunder Ernährung Nahrungsergänzungsstoffe oder Präparate zuzuführen, die die Versorgung des Körpers mit den Vitaminen sicherstellen. Den Apotheken liegen Kombinationspräparate mit hohen Dosen der Vitamine vor, die speziell gegen das zu hohe Homocystein wirksam sind. In den USA und Kanada wird seit 1996 bereits dem Mehl standardmäßig das überaus empfindliche Vitamin Folsäure zugesetzt. Man stellte dort eine um 20 Prozent verringerte Neigung zu Schlaganfällen fest. Sind bei Menschen bereits Gefäßschäden bekannt, so sollte der Arzt zu Vitaminspritzen greifen, damit das Homocystein rasch auf normale Werte gesenkt werden kann.

Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin, das sehr temperatur-, licht- und sauerstoffempfindlich ist. Beim Kochen und Lagern zerfällt es daher rasch. Es ist das einzige Vitamin, bei dem generell eine Unterversorgung in der Bevölkerung vorliegt. In einer Untersuchung der Universität Jena mit über 60 Jahre alten Patienten konnte nachgewiesen werden, dass die Vitamingabe sogar schon existierende Gefäßschäden sich rückbilden lässt.

A. Martin Steffe, Reutlingen

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