Buchbesprechungen
Der Weg aus der Sucht zum Stolz Betroffene und Angehörige sind der Sucht gegenüber nicht hilflos ausgeliefert Das Erstaunliche an diesem Ratgeber ist der außergewöhnlich flüssige und elegante Stil. Aus dem Text übertragen sich überraschend eine so gute Laune und ein Optimismus, dass man vergisst, um was für ernste Probleme es mit der Sucht geht. Die gute Lesbarkeit vermittelt dem Betroffenen Mut, wenn er die in der Tat überzeugende Reihe von gut überschaubaren Ratschlägen liest. Man spürt jeder Zeile ab, dass sie von Leuten mit langjähriger Erfahrung geschrieben wurde. Man lernt etwa, dass Suchtkrankheiten nicht wie früher üblich aus Willensschwäche zu erklären sind. Es wird zum Verständnis der ganzen Problematik genau, jedoch kurz, beschrieben, wie Sucht im Körper biologisch verankert ist. Betroffene Angehörige erfahren, dass es auch ein co-abhängiges Verhalten gibt, das die Abhängigen nicht unterstützt. Dazu kommen eine Reihe von einfachen und klugen Tests sowohl für Abhängige als auch für Angehörige von Abhängigen. Alle Selbsthilfe-Maßnahmen einschließlich der Gruppen werden sogar in einem eigenen Teil gewürdigt (was bei Medizinern nicht selbstverständlich ist, da sie Unbehagen vor den „paramedizinischen“ Aktivitäten hegen). Wenn das Buch zum Standardwerk dieses Bereiches der Medizin und der Therapie wird, so hat es das verdient. Das Schönste aber ist der Abschnitt darüber, wie genau die Überwindung der verheerenden Abhängigkeitserkrankung zu einer Stärke umgewandelt werden kann, so dass die betroffenen Menschen wieder mit Stolz mit sich umgehen können. Rau, Harald und Cornelia Dehner-Rau: Raus aus der Suchtfalle! Wie Sie sich aus Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit befreien und neue Stärken entdecken. Stuttgart 2009 (Trias) ISBN 978-3-8304-3453-5. 160 Seiten Gute Übersicht bei unübersichtlicher Krankheit Selbstorganisation ist die Haupttherapie gegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind kein einfaches Problem. Ledochowskis breiter Ansatz, ihm in sechs Hauptabschnitten näher zu kommen, ist darum genau richtig angelegt. Nach einer Einleitung beschreibt er zunächst die möglichen Symptome. Die eingestreuten Fallberichte zeigen, wie komplex die Ursachen angelegt sind, wie drastisch aber dann auch der richtige Ansatz helfen kann. Beschrieben werden ferner die diagnostischen Ansätze des Arztes (z.B. auch den Atemtest), es gibt einen Abriss des Wissens über Unverträglichkeiten, darin auch die wichtige Unterscheidung gegenüber Allergien. Den Mut, der dieses Buch kennzeichnet, unterstreicht der 5. Abschnitt über Kombinationen. Denn man kann keine leichte Lösung versprechen, und Ledochowski legt hier dar, wie Kombinationen sowohl auf der Seite der Ursachen vorkommen können als auch in der Nahrung ein mögliches Mittel darstellen können, die Unverträglichkeitsreaktion des Körpers zu dämpfen. Das ganze Buch ist reich an Unterscheidungen (Fruktosemaladsorption vs –intoleranz) ebenso wie Tipps („verdünnte Sahne statt Milch“). Trotz der mutigen Darlegung des Komplexes dieses Beschwerdebildes verliert man dennoch nie den roten Faden, sondern man kann weiterverfolgen, was für einen selbst relevant ist. Erstaunlich, dass das alles auf den knapp 200 Seiten geleistet werden kann, auch angesichts der geschickten Tabellen und Grafiken, die die Darlegungen begleiten. Ledochowski, Maximilian: Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen. Wie Sie Ihre Unverträglichkeiten erkennen und gut damit leben. Stuttgart 2009 (Trias). ISBN978-3-8304-3474-0. 191 Seiten. "Was macht sie/ihn so gut aussehend?" Gute Haltung ist immer möglich Jeder wird das schon einmal erlebt haben, dass man eine Person als gut aussehend und attraktiv im eigentlichen Sinne empfand, obwohl sie nicht im eigentlichen Sinne auffallend schön war. In diesen Fällen liegt das vielfach an der Haltung und Beweglichkeit der beobachteten Personen. Mit diesem Buch gibt es nun wahrhaftig keinerlei Ausrede mehr, man habe keine Zeit für gymnastische Übungen. Das Raffinierte dieses Buches liegt darin, dass alle Möglichkeiten anhand von Alltagsbewegungen aufgezeigt werden. Beim Zähneputzen und Kämmen kann man den Nacken entspannen und das Gesicht in richtige Spannung (statt Schlaffheit) zu bringen lernen. Telefonieren, Autofahren und Trinken lassen sich zur richtiger Haltung im Nacken nutzen. Auch das Sitzen auf dem Bürostuhl und das Kuscheln auf dem Sofa lassen sich günstig für den Rücken nutzen. Dazwischen sind Texte aus den Bereichen Medizin, Fitness, Fashion und Psychologie wie Zeugen gestellt, die das zuvor Beschriebene unterstützen. Die Fotos sind gut mit Pfeilen etc. bearbeitet, so dass man die Unterschiede, auf die es ankommt, besser erkennen kann. Eine vergnüglich lesbare Anleitung. Larsen, Claudia und Christian Larsen: Attraktiver aussehen durch richtige Körperhaltung. Stuttgart 2009 (Trias), 142 Seiten. ISBN 978-3-8304-3446-7 |