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Buchbesprechungen


„Her mit dem Gemüse, Mama!“

In Zeitschriften findet man höchstens gelegentlich einmal einen Hinweis darauf, mit welchem Trick man Kindern ihre allermeist völlig irrationalen Essweisen abgewöhnen oder sie umgehen kann. Mit einmaligen Manövern ist es in Familien aber nicht getan. In S. Klugs Sammlung finden Eltern endlich Speise- und Zubereitungsvorschläge, mit denen Eltern ein ganzes Jahr lang und durch jede Jahreszeit hindurch Kinder vielfältige Ernährung beibringen können. Heraus kommen Rezepte, die so lecker sind, dass auch Kinder über 18 Jahren nur zu gerne zugreifen. Zumal sich die kindgerechten Gerichte besonders auf Parties oder zum Picknick eignen. Für Kindergärten und Vorschulen und ihre Kochpläne ist das Buch allemal geeignet, besonders dann aber, wenn diese sich vorgenommen haben, durch das Echte dem Übergewicht der Kinder entgegenzuwirken.

Klugs Strategien betreffen in erster Linie die Zubereitungsverfahren wie etwa „Untermogeln“, „Gewöhnen“, oder „Gemüseparties feiern“. Zugleich sind die Verfahren selbst geeignet, in Kindern Interesse am Mitmachen zu verleihen, und das wiederum ist oft der erste Schritt zum Mögen von Lebensmitteln. In Form von Muffins kriegen die Kleinen sogar Kartoffeln und Möhren herunter. Sogar in süßen Muffins lassen sich Möhren und Zucchini unterbringen. Viel ist schon alleine durch gründliches Zerkleinern gewonnen, so dass Kindern nicht auffällt, dass Mutti in ihren Lieblingsspätzlen den Gemüsegarten quer unterbrachte. Wenn man mit Gemüsesticks in einer Joghurtsauce wahrhaftig auch noch spielen kann, kriegt man Kinder sogar zum Essen von Rohkost. Zu all diesen Tipps gibt es reichlich Übersichtstabellen, aus denen man ersehen kann, wie man mithilfe der sechs Strategien tatsächlich alle Vitamine und Mineralstoffe unterbringt.

Das alles passte dennoch in ein kleines quadratisches Buch. Ein bisschen weniger Plauderei hätte es im Text ruhig sein dürfen. Das Büchlein ist dennoch als einer der größten Fortschritte auf dem Buchmarkt zu betrachten.

Susanne Klug: „Her mit dem Gemüse, Mama!“ 6 einfache Strategien, wie Ihr Kind Obst und Gemüse lieben lernt. Stuttgart 2008 (Trias), ISBN 978-3-8304-3443-6, €12,95.

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Das andere China: Moxa und chinesische Hausmedizin

Bislang musste man davon ausgehen, dass Akupunktur ausschließlich auf Spezialisten beschränkt ist. (Einen solchen Eindruck erwecken Spezialisten ja auch gerne.) Jetzt wird die chinesische Medizin demokratisiert. Was die Behandlung mit Akupunkturnadeln angeht, so ist man auch nach wie vor auf Experten angewiesen. Das hinter der Nadelbehandlung stehende Konzept ist jedoch übertragbar. Die Akupunkturpunkte lassen sich auch mit Wärme positiv beeinflussen. Das geschieht in diesem Falle durch eine Kerze aus Beifußgewächs, meistens als „Moxa-Zigarre“, aber auch in Form von Kegeln, Rädern oder Pflaster aus diesem Heilkraut.

Etwa 49 der 144 Seiten des Buches sind den Grundlagen gewidmet, sowohl dem physiologischen Hintergrund des menschlichen Körpers als auch der Wirksamkeit bestimmter Pflanzen. Der größte Teil ist verschiedenen Bildern typischer Zivilisationsbeschwerden gewidmet, von „Ängsten“ bis „Zahnweh“. Dabei sind die einzelnen Beschreibungen so übersichtlich gehalten, dass man sie leicht überblicken und lesen kann, bis man nach einer Weile eine sichere Fertigkeit in der Selbstbehandlung gewonnen hat. Ergänzende Ernährungspraktiken kommen nicht zu kurz, und es werden in jedem Falle solche Warnzeichen genannt, die die leidenden Personen eindeutig zum Arzt führen.

Vera Breuer: Heilende Wärme. Selbstheilung mit Moxa & chinesischer Hausmedizin. Stuttgart 2008 (Haug), ISBN 978-3-8304-2276-1, €17,95.

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Körperhaltung – und mehr

Das Konzept des Spiraldynamik-Erfinders jetzt für alle

Vor einigen Jahren wäre eine übergreifende Zusammenarbeit so vieler verschiedener Fachleute im Bereich Medizin undenkbar gewesen. Das vorliegende Buch zu den Körperhaltungen, was sie ausdrücken und wie sie behandelbar sind, ist einerseits Ausdruck eines Wandels auf dem Gebiete der Medizin, andererseits ein schönes Beispiel, was durch interdisziplinäre Zusammenarbeit erreicht werden kann. Dr. Christian Larsen und Oliver Hartelt als Spiraldynamik-Experten, Claudia Larsen als Fotografin und Eva Hager als Tänzerin und Yoga-Lehrerin haben ein Muster an Anschaulichkeit geschaffen, wie es ein Buch für Laien eigentlich haben muss. Will man Laien mithilfe eines Buches zur Arbeit an ihrer Körperhaltung bringen, so kann das nicht über Textbücher geschehen sondern muss Fehlhaltung, Maßnahme und Ergebnis unzweifelhaft zeigen können. Die Abbildungen sind dabei ausreichend groß und so schön, dass sie durchaus Neugier auf diese Arbeit wecken. In seinen bescheidenen Ausmaßen von nur 144 Seiten schafft das Buch es dennoch, in einem Teil auf den Körper von Kopf bis Fuß, Sitzen, Stehen und Laufen einzugehen, in seinem zweiten Teil auf die Bedürfnisse nach schonender und zugleich wirksamer Tätigkeit zu Hause oder am Arbeitsplatz. Sogar das Surfen, Tragen von Taschen und das Einparken werden berücksichtigt.

Christian Larsen, Claudia Larsen, Oliver Hartelt, Eva Hager: Körperhaltungen analysieren und verbessern. Das neue Konzept des Spiraldynamik-Erfinders. Stuttgart 2008 (Trias), ISBN 978-3-8304-3469-6, €24,95.

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